Rappenstein - sagenumwobenes Naturdenkmal
Die eigenartige Form dieses Granitfelsen-Ensembles mit seinen schalenförmigen Vertiefungen hat schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt. Von einer altgermanischen Opferstätte bis zum Standort eines Schlosses wurde auf dem Felsen auf abgeschiedener Bergeshöhe schon alles vermutet.
Beschreibung
Die bekannteste Geschichte ist die folgende
Sage vom Rappenstein
Auf dem zerfallenden Bergschloss bei Kirnbach ist in einem steilen Felsen, dem Rappenstein, ein brunnenartiges Loch von unergründlicher Tiefe. Daraus steigt in den Adventsnächten eine Kutsche mit zwanzig Geißböcken bespannt und von zwei Laternen beleuchtet. Sie wird von einem vormaligen Grafen des Schlosses gelenkt, der in voller Rüstung und mit geschlossenem Helmgitter allein darin sitzt. Nach ihr kommen mehr als hundert Knappen aus dem Loch, von denen jeder einen Speer und eine brennende Fackel trägt.
In hohem Tempo und mit wildem Getöse fährt der Zug den steilen Felsen und eine Schlucht hinab und hält unten im Tal. Hier versammeln sich die Knappen um die Kutsche, der Graf steigt aus, legt an ein Rad den Hemmschuh und setzt sich wieder hinein. Unter großem Geschrei werfen nun die Knappen ihre Fackeln, die sogleich erlöschen, von sich und verschwinden nebst der Hälfte der Geißböcke, die als Vorspann gedient hatten.
Bei dem spärlichen Licht der zwei Kutschenlaternen kehrt der Graf mit den zehn Böcken und mit gesperrtem Rad nach dem Felsenloch zurück, indem er den Weg ebenso hinauffährt, als er ihn mit dem starken Vorspann und ohne Sperre herabgekommen ist. Schon öfters sind Leute dem Zuge begegnet. Denen, die ihm Platz machten, ist kein Leid geschehen; wer aber nicht auswich wurde niedergeworfen und überfahren.
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