Noch mehr Wissenswertes zur Stadtgeschichte
Wolfach - eine Stadt mit langer Vergangenheit
Die kleine Schwarzwaldstädtchen, zwischen Freudenstadt und Offenburg am Zusammenfluss von Kinzig und Wolf gelegen, kann auf eine über 900-jährige Stadtgeschichte zurückblicken. Diese wurde in der Anfangsphase geprägt durch die Stadtgründer, die Herren von Wolfach, und dann über Jahrhunderte bis 1806 vom Haus Fürstenberg. Die Stadt erlangte im Laufe der Zeit viele Privilegien und erlebte eine Blütezeit in Handel und Gewerbe. Insbesondere waren es die Flößerei, der Holzhandel und der Bergbau, die Wohlstand brachten. Daneben war Wolfach immer auch Sitz vieler Behörden und Einrichtungen und damit "Beamtenstadt".
In den Jahren 1200 bis 1500 umschlossen starke Wälle, Mauern und Wassergräben das gesamte Städtchen. Ein Modell dieser wehrhaften Stadt kann im Museum im Schloss betrachtet werden. Als Wolfach 1806 badisch wurde, erhielten hier ein großherzogliches Bezirksamt und ein Amtsgericht ihren Sitz. Damit war die Grundlage für die Bezirkshauptstadt und spätere Kreisstadt Wolfach geschaffen. Dreißig Gemeinden gehörten zum Landkreis Wolfach, der schließlich der Verwaltungsreform der frühen siebziger Jahre zum Opfer fiel.
Kinzigtal und Kirnbach
Die beiden Stadtteile Kinzigtal und Kirnbach waren ehemals eigenständige Gemeinden und verloren in den siebziger Jahren im Zuge der Gemeindereform ihre Selbständigkeit.
Dennoch zeigen sie erfreulicherweise ein selbstbewusstes, reiches Eigenleben, ohne dabei engagierte Bereitschaft zu gesamtgemeindlichem Denken und Handeln vermissen zu lassen. Beide Stadtteile besitzen ein reges Vereinsleben, haben eigene Sportplätze und bieten ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm.
Kultur und Tradition werden groß geschrieben.
So wird in beiden Stadtteilen noch eine alte schmucke Bauerntracht am Leben erhalten: Im Kinzgtal die sogenannte Fürstenberger Tracht, in Kirnbach wird mit Stolz die weltbekannte Bollenhuttracht getragen, die es sonst außerdem noch in Gutach und Hornberg-Reichenbach zu sehen gibt.
Die Bewohner Kirnbachs sind vorwiegend evangelisch und besitzen ein altehrwürdiges Gotteshaus im alten Ortskern. Die Kinzigtäler dagegen sind mehrheitlich katholisch und gehörten seit Jahrhunderten größtenteils zur Pfarrgemeinde „St. Laurentius Wolfach-Kinzigtal“. Doch auch der Stadtteil Kinzigtal hat seine eigene Pfarrei, die Höhenpfarrei St. Roman, mit einem wunderschönen historischen Kirchlein; 1360 erstmals erwähnt, Pfarrkirche seit 1784.
Die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius gehört seit Mitte des Jahres 2005 mit der Pfarrgemeinde St. Roman und der Kirchengemeinde St. Bartholomäus in Oberwolfach zur Seelsorgeeinheit an Wolf und Kinzig.
Landschaftlich gesehen ist Kirnbach eine Streusiedlung mit wunderschönen Schwarzwaldhöfen in einem von Südwesten nach Nordosten führenden ca. 10 km langen Seitental der Kinzig mit Höhenunterschieden von 250 bis 880 m über NN. Der Ortsteil besteht aus den Zinken Untertal, Obertal, Grafenloch und Rotsal.
Auch Kinzigtal ist durch die engen Seitentäler eine stark zerteilte Streusiedlung mit dem alten Ortskern Halbmeil. Ganz besonders romantisch ist das kleine Bergdörfchen St. Roman.
In den Tälern und auf den Höhen (bis 851 m) wird vorwiegend Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und Tourismus betrieben.