Zunftarchiv der Freien Narrenzunft Hausach
Die Fastnacht in Hausach ist nicht nur zur fünften Jahreszeit präsent. Das Zunftarchiv der Freien Narrenzunft Hausach gewährt auch unterm Jahr einen Blick in das Fastnachts-Brauchtum.
Beschreibung
Die ausgestellten Exponate sind außergewöhnliche Zeugnisse von der Hausacher Fastnachtsgeschichte, die bis weit ins Mittelalter zurückreicht. Die Idee eines Museums entstand Mitte der 1990er-Jahre. Ein Archiv wurde benötigt, wo die Zunft ihre historischen Schätze zusammentragen und zeigen kann. Der Erlös des Narrentreffens 1998 ermöglichte den Grundstock: Die Narrenzunft kaufte das Haus des "Lehmann-Becks" in der Schlossstraße, worin sich später der "Uhren-Lehmann" befand.
2006 öffnete das Zunftarchiv schließlich seine Pforten. Neben der Grundausstellung, unter anderem mit Original-Schriftstücken, dem Narrenblättle von 1901, historischen Fotografien sowie dem Häs von Hansele und Spättle, ziehen die alten Masken sofort die Blicke auf sich.
Orientiert an den Aufzeichnungen von Paul Rist von 1949, die ausgestellt sind, gab es zum Narrentreffen 1998 den ersten Narrencodex, geschrieben von José F.A. Oliver in Zusammenarbeit mit Klaus Keller. Pünktlich zum Narrentreffen 2014 erschien der erweiterte Codex. Im Zunftarchiv können sich die Besucher in die Bücher einlesen. Doch nicht nur das. Derzeit kann in der Sonderausstellung "Mit Leib un Seel e Narr" in den Leib-Chroniken von 1949 bis 1988 geblättert werden. Noch bis Ende des Jahres ist die Ausstellung zum Wirken des langjährigen Sekretarius der Hausacher Zunft, Helmut Leib (1915-2013), zu sehen. Fotografien, Leibs Texte und Original-Gegenstände aus seinem Narrenstüble sind ausgestellt.
Besonders sehenswert: eine Hanselemaske aus dem 19. Jahrhundert. Bei einem Dokument gerät man regelrecht ins Schwärmen: beim Rechnungsbuch der Stadt Hausach von 1838/39. In Masken zu laufen war nur den "ledigen Purschen vorbehalten", heißt es darin. 47 Maskenträger waren demnach am 2. März 1839 unterwegs, 68 gar am Tag darauf. Genau aufgelistet ist, wer vor knapp 180 Jahren eine Maske trug und welche Taxen dafür bezahlt wurden. Sechs Kreuzer pro Tag waren keine billige Angelegenheit, die nur den Bürgersöhnen vorbehalten war. Die gesamten Einnahmen kamen damals der Armenpflege zugute. Es heißt: "Welche dem Armenpfleger Streit zur Einnahm zugestellt werden. Hausach am 6ten Merz 1840. Bürgermeister Waidele".
Neben der Grundausstellung sind weitere Sonderausstellungen geplant. "Unter anderem soll sich je eine der 12 VSAN-Zünfte aus der Landschaft Schwarzwald präsentieren.
Kontakt
Adresse
Hauptstraße 1
77756 Hausach